Auf los, geht´s los!

                                                                                                                                                                                                                                            10.05.2019

„Bahn frei für Kartoffelbrei!“ heißt es in einer beliebten Kinderserie. Und auch wir sind startklar! Nachdem wir, ungeplanter Weise, noch Dinge zu erledigen hatten, sind wir Punkt 11:30 Uhr vom heimischen Hof gerollt. Schwer fiel der Abschied vom plüschigen Begleiter, weicht sie doch nie von Annes Seite wie ein kleiner Schatten. Doch dieses Abenteuer wird ohne sie stattfinden müssen. Zu groß ist das Ungewiss. Was erwartet uns während der Tour? Wie viele Kilometer werden wir am Tag zurücklegen müssen um im Zeitplan zu bleiben? Schaffen wir es uns die vorgenommenen Sehenswürdigkeiten anzusehen? Es wird ein Abenteuer ohne gleichen.

 

Mit diesen Gedanken wollen wir den Blockabschnitt „Vorbereitungen“ schließen. Auf geht´s in unser bisher wohl größtes Abenteuer!

 

„Horrido! Ich habe soooo Lust auf ein Abenteuer! Lass uns eines erleben! Jetzt! Gleich! Sofort! Auf los, geht´s los!“

 

 

Die Packeskapaden der Anne-K. P.

                                                                                                                                                                                                                                   10./ 11.05. 2019

Was für eine Woche hinter uns liegt. Der Audi musste fertig beklebt werden und bedurfte noch geringer Schönheits-OP´s, einige Dinge waren noch vorzubereiten. Und natürlich ist einmal mehr wieder das Packen in den Hintergrund geraten. Packliste sei Dank, war dem schnell Abhilfe geschaffen. Jedoch war es dann doch mehr „Gerümpel“ als erwartet. Vor Abreise wurde sich bereits Gedanken dazu gemacht, wie man es schaffen könnte, das Auto übersichtlich zu bepacken. Während unserer vorher gehenden Reisen ist wenige Stunden nach Abreise oftmals bereits das Chaos im Gepäckraum ausgebrochen. Zwischen Handtüchern und Pullovern verlor sich schnell einmal die Wasserflasche oder das Handyladekabel. Dieses Mal sollte es anders sein. Eimer für nass gewordene Sachen wurden angeschafft, das Werkzeug fein säuberlich in Kisten und Koffern organisiert (auch wenn wir wirklich hoffen, dass wir es nicht brauchen werden), Sachen in Klarsichtboxen verpackt. Tetris Level 1: Annes, auf jedwede Situation ausgelegte, Auswahl an Outfit´s in einem Einkaufskorb verstauen. Resultat: Einkaufskorb voll. Plus kleinem Berg obenauf. Challenge Nr. 2: Alles im Audi mit einem Kofferraumvolumen von knapp 1000 l verstauen. Kein Problem möchte man meinen. War es aber dann doch. Unser Gepäck? Zwei Campingstühle inklusive Tisch, zwei Schlafsäcke, ein Einkaufskorb mit Klamotten, drei Samlá-Boxen, ein Werkzeugkoffer, eine Werkzeugtasche, zwei Wasserkanister, ein Einkaufskorb mit Essen, diverse Kleinteile, elektronisches Gerät, zwei Decken, sechs Paar Schuhe, zwei Menschen, eine Schildkröte und zwei Rucksäcke. Resultat: Nachdem wir einkaufen waren, sah es wieder aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Während der Fahrt vermissen wir gerade Frieders Handyladekabel. Das Abenteuer beginnt.

 

 

 

Was erwartet uns in England?

                                                                                                                                                                                                                                              07.05.2019

 

Für eine Reise nach England bietet sich die Zeit zwischen Mai und September an. In der Hochsaison, von Juni bis August, erwarten einen gutes Wetter, jedoch auch hohe Übernachtungspreise, besonders während der Schulferien im August, sowie viel Verkehr. In der Nebensaison, von Dezember bis Februar, ist es auf den Inseln, wie auch bei uns, nass und kalt. Die Zwischensaison erstreckt sich von Ostern bis Mai, sowie Mitte September bis Oktober. In dieser Zeit kann man mit weniger Touristen rechnen, sowie moderaten Preisen. Es herrscht gutes Wetter mit einem Mix aus Sonne und Wolken. Jedoch sollte man sich von März- Mai auf plötzlichen Regen einrichten. Mit Temperaturen zwischen 8 und 18°C, sowie einer mittleren Niederschlagssumme von 9- 44 mm, ist der Termin der Rallye vom Veranstalter also gut gewählt.

 

 

Auf unserer Motorradtour durch Österreich haben wir vor allem in Hotels und kleinen Pensionen übernachtet. Das ging nicht nur ins Geld, sondern war auch ziemlich stressig, da wir von Tag zu Tag frei geplant haben und unsere Unterkünfte quasi noch während der Fahrt gebucht haben. Vor allem musste dabei zunächst ein freies Zimmer gefunden und anschließend im vorgegebenen Zeitrahmen auch bezogen werden. 

 

Dänemark haben wir mit einem geräumigen Passat B8 Kombi und einem Zelt im Gepäck durchquert. Hier bestand das Problem aber des Öfteren darin, dass wir einen geeigneten Zeltplatz finden mussten, um unser Zelt aufzuschlagen. In Dänemark ist es zwar durchaus möglich wild zu campen, jedoch muss sich dazu auch die geeignete Örtlichkeit ergeben, was leider weniger der Fall war. Obendrein war eine Übernachtung im Auto ausgeschlossen, da Lotti im Kofferraum übernachtet hat und es zu dritt etwas sehr eng geworden wäre (Lotti träumt außerdem sehr gern und lautstark 😉). So waren wir auch hier wieder Tag für Tag auf der Suche nach einem Schlafplatz.

 

 

Für die Reise nach England haben wir uns von Herbert inspirieren lassen und uns zugunsten eines Mix´s aus Flexibilität, Agilität, Platz und Komfort entschieden. Unser Audi wird mit einem Dachzelt ausgestattet.                                    

 

Das Wild campen per se ist in England und Wales gesetzlich nicht offiziell erlaubt, jedoch auch nicht explizit verboten. Jedes Stück Land hat einen Besitzer in Form einer Einzelperson oder einer Organisation. Gesetzlich sind wir somit dazu verpflichtet uns vor einer etwaigen Übernachtung das Einverständnis des Besitzers einzuholen. In der Praxis ist dies natürlich nicht immer möglich. In England hat das wild campen jedoch eine lange Tradition und ist dort durchaus üblicher als in Deutschland, solange man eine wichtige Regel beachtet: Leave no trace.

 

Konkret bedeutet dies:

 

1.)    Zelte sollten nicht in Sichtweite zu Straßen und Häusern aufgestellt werden. Dies ist zum einen unhöflich und man wird des Weiteren einfacher gesehen.

 

2.)    Der Stellplatz sollte so hinterlassen werden, wie er vorgefunden wurde.

 

3.)    Schont die Vegetation und schlagt euer Zelt auf unempfindlichen Untergründen auf. Breitet Euch nicht allzu sehr aus.

 

4.)    Der Zeltplatz sollte so spät wie möglich bezogen und so früh als möglich verlassen werden.

 

5.)    Das Zelt sollte von natürlicher, gedeckter Farbe sein.

 

6.)    Müll wird generell wieder mitgenommen.

 

7.)    Achtet auf umliegende Gewässer! Um eine Verunreinigung zu vermeiden, sollte beim Waschen ein Mindestabstand von 60 m eingehalten werden. Hinterlassenschaften werden außerdem vergraben. Laut Forenbeiträgen bietet es sich hierbei an, diese vor dem eigentlichen Vergraben schon mit Erde zu vermischen und anschließend erst vollends zu bedecken. Diese Vorgehensweise soll den Bodenmikroben die Zersetzung erleichtern.

 

8.)    Gaskocher sind Lagerfeuern vorzuziehen. Soll es doch ein Feuer sein, sollte dieses möglichst klein gehalten werden. Auch hier gilt der allgemeine Grundsatz: Hinterlasst möglichst keine Spuren.

 

9.)    Bleibt nicht länger als eine Nacht an einem Ort.

 

10.)  Je kleiner Eure Gruppe ist, umso besser.

 

 

Das Zelten mit einem herkömmlichen Zelt kann in England zu einem Erlebnis werden. Die Insel besteht zum größten Teil aus Moorland, sodass der Boden sehr viel Wasser innerhalb einer kurzen Zeit aufnehmen kann und dieses auch nur ungern wieder abgibt. Da wir uns am Atlantik befinden, müssen wir uns außerdem auch auf möglichen Starkregen, Schnee (auch im Sommer) sowie wenige Wetterschutzmöglichkeiten, aufgrund fehlender Bäume, einstellen. Da es für uns beide jedoch eine Premiere in Sachen Dachcamping sein wird, können wir diese Eventualitäten nur schlecht einschätzen. Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, befindet sich in unserem Kofferraum noch eine wetterfeste Plane, Seile, Strapse (ostdt. für Kabelbinder) sowie das gute alte Gafa. Von unseren Improvisationskünsten einmal ganz abgesehen.  

 

Ein weiteres fieses, kleines, englisches Outdoorproblem wissen jedoch auch wir noch nicht zu nehmen. Das Corpus delicti ist etwa 2 mm lang, besitzt einen kleinen Unterkiefer und hört auf den klangvollen Namen Culicoides impunctatus. Es ist die Rede von Highland Midges. Schottische Mücken. Diese stechen nicht, sondern beißen. Dazu schneiden sie sich mittels ihres Unterkiefers in die Haut ihres Opfers und saugen das Blut aus den Kapillargefäßen. Durch ihren mit Histamin versetzten Speichel erweitern sich, wie bei allen Mücken, die Blutgefäße und es kommt zur Bildung einer juckenden Hautreaktion. Ihre Opfer erkennt die Mücke hierbei im Umkreis von 100 m anhand ihres Kohlendioxidausstoßes (Wir sind aufgrund unseres Dieselfahrzeugs also mindestens 3x gefährdet :D). Midges treten dabei von Mai- Oktober auf, wobei sie zwischen Mai und Juni „Hochsaison“ haben.  Ideale Bedingungen für sie sind:

 

-        Hohe Temperaturen über 10°C

 

-        Windgeschwindigkeiten unter 10 km/h- Ein laues Lüftchen reicht also aus um ihren Flug zu stören

 

-        Wenig Licht- Bevorzugt tauchen Midges in den Abendstunden auf, jedoch reicht  dazu in Schottland auch ein wolkenverhangener Himmel aus

 

-        Eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 70%

 

Ob uns dieses kleine Problem erwartet und wie genau wir damit umgehen, werden wir spontan entscheiden müssen.

 

 

Unser Projekt in der Mitteldeutschen Zeitung (MZ)!

                                                                                                                                                                                                                                             07.05.2019

 

Wie bereits erwähnt, hat uns am vergangenen Freitag die Presse in Form der Mitteldeutschen Zeitung in unserer Werkstatt besucht. Der zugehörige Artikel ist heute im heimischen Lokalteil erschienen. Leider hat der gute Zeitungsmensch anscheinend vergessen unseren Spendenlink in seinen Artikel mit aufzunehmen. Wir haben uns dazu entschieden die Organisation „One Earth- One Ocean e.V.“ zu unterstützen, die von uns selbst gewählt und nicht vom Veranstalter vorgegeben wurde. Spenden könnt ihr jederzeit unter unserer betterplace.org Spendenseite

 

 

https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/32491-sac-uk-rallye2019-travelling-herbert-rallye-team

 

Anbei der zugehörige Artikel:

 

Ja, die humanen Lebewesen unter uns gucken beide etwas, als hätten sie einen Schlaganfall erlitten. Die Erstellung von gestellten Pressebildern üben wir noch einmal vor dem nächsten Artikel. Versprochen!

 

 

Igor, ES LEBT!

                                                                                                                                                                                                                                                 04.05.2019                                                                                                                                     

Wir schreiben den 04.05.2019, 20:12 Uhr Ortszeit. Ein verregneter Samstag im Mai. Aus einer kleinen Werkstatt im Herzen des verschlafenen Städtchens Querfurt drängt ein plötzlicher Schrei: „Anne! Es lebt!“ . Mit einem Grinsen auf dem Gesicht tritt ein bärtiger Mann aus der Garage. Er ist dreckig, hat ölverschmierte Hände. Vor ihm steht eine dürre, dick angezogene Frau zusammen mit einem braun-schwarzen, wedelnden Wuschelhund. Beide gucken ungläubig, bis sie den animalischen Laut vernehmen, der aus der Garage zu kommen scheint. Das Biest! Noch vor Wochen drang aus seinem Motorraum ein heiseres Fauchen. Es war krank. Doch heute schnurrt es wie ein Kätzchen. Bereit zu seinem nächsten Sprung. Über die Hügel, das Land und das Meer hinaus in die Weiten Englands.

 

 

So oder so ähnlich mag sich die heutige Szene für den geneigten Betrachter wohl zugetragen haben. Wir wissen es nicht genau, waren wir doch selbst die Hauptprotagonisten. Und doch, es ist war! Unser Rallyewagen lebt! Er hat seine Operation an der Lunge hervorragend gemeistert und erfreut uns nun wieder mit seinem Leistungsspielraum. Horrido! Es geht nach England!

 

 

 

Noch 7 tage bis zum Start!

                                                                                                                                                                                                                                                 03.05.2019

 

 Heute haben uns nun endlich einige der lang ersehnten Ersatzteile erreicht.

 

Schon bei der Besichtigung unseres neuen Gefährtes war uns klar, dass wir vor dem eigentlichen Start noch ein wenig Arbeit investieren müssen. Wie viel Zeit dies jedoch tatsächlich in Anspruch nehmen würde, wurde uns erst am Tag darauf bewusst, als wir ihn das erste Mal von unten zu Gesicht bekamen.

 

Der Turbolader musste ausgetauscht werden. Bereits während der Überführung fiel der Diesel durch fiese, schwarze Rauchwolken auf. Bei einem Blick unter das Auto offenbarte sich außerdem der schlechte Zustand der Antriebswellengelenke. Mindestens eines musste gewechselt werden. Ein weiterer, uns wichtiger Punkt, war der Austausch der kaputten Dämpfer der Kofferraumklappe. Man glaubt nicht, wie schwer eine Kofferraumklappe wirklich ist, bis man sie einmal selbst aufhalten musste. Ebenfalls ein Bestandteil des Rundum-Sorglos-Pakets: ein kompletter Wechsel der Flüssigkeiten.

 

Noch am selben Tag wurden die etwaigen Ersatzteile bestellt. Manche waren recht schnell da, andere lassen bis zum heutigen Tag noch auf sich warten. Positiv fiel dabei der Ersatzteillieferant „autoteile24.de“ auf, dessen Teile bereits am darauffolgenden Tag bei uns eintrafen. Enttäuscht waren wir von „autodoc“. Die Ware wurde zwar schnell zum Versand freigegeben, jedoch änderte sich über Tage der Versandstatus nicht. Auch die Servicehotline konnte uns nur bedingt weiterhelfen. Heute, fast zwei Wochen später, sind die Teile nun endlich eingetroffen. Fast schon zu spät möchte man meinen. Auch die Qualität lässt dabei zu wünschen übrig. Die bei „autodoc“ angebotenen Antriebswellengelenke sind zwar um ein Vielfaches günstiger, als die bei „autoteile24“ erworbenen, jedoch wiesen sie im ausgepackten Zustand erhebliche Mängel an einem funktionsrelevanten Bauteil auf- ein absolutes Ausschlusskriterium. Es werden nun die guten, deutschen Markenprodukte von autoteile24 verbaut, mit denen wir hoffentlich keine Probleme haben werden.

 

Heute Nachmittag hat uns außerdem die lokale Presse in unserem Domizil einen Besuch abgestattet. Artikel folgt. 😊

 

 

 

Füße hochlegen am Tag der Arbeit? Nicht für uns!

                                                                                                                                                                                                                                                01.05.2019

 

Auch am „Tag der Arbeit“ bleibt die Werkstatt nicht unbesetzt. Wir warten noch immer auf unsere Ersatzteillieferung, sodass wir heute in Ruhe das Thema Beklebung des Autos angehen konnten. Vom Veranstalter wurden uns je zwei Startnummern, sowie diverse Promotionssticker bereitgestellt. Des Weiteren haben wir uns dazu entschlossen von der Motorhaube aus, über das Dach hin einen schicken Rallyestreifen zu verarbeiten. Unser derzeit noch unfertiges Logo soll die Heckklappe verschönern. Entsprechend den Rallyetraditionen sind außerdem Deutschlandflaggen mit nachstehenden Namen der Teammitgliedes geplant, die jedoch noch nicht umgesetzt wurden. Aber seht selbst:

 

Ein Logo für Herbi

                                                                                                                                                                                                                                              29.04.2019

 

 Der Start rückt immer näher und heute nahm Anne einen Termin bei der ortsansässigen Werbeagentur Hillstar war. Bewaffnet mit Skizzen und vielen Ideen ging es los. Zusammen mit dem Team um Christian Lehmann konnte schnell ein erster Entwurf angefertigt werden. Letzenendlich haben wir uns für einen Aufkleber im Herbi-Rallye-Style entschieden, den Herr Lehmann uns freundlicherweise sogar sponsort! Vielen Dank noch einmal dafür! 😊 Abholtermin ist am 06.05…Die Vorfreude steigt!